Vielen von Patrik’s Freunden (die meisten ausserhalb Deutschlands kennen ihn nur als Michael, aber in Deutschland nannten ihn alle Patrik) ist über seine Studienzeit in Bonn und seine Aktivität im Corps Hansea wenig bekannt. Seine Corpsbrüder und Freunde aus Bonn können hier etwas „Aufklärungsarbeit“ leisten.

Patrik selbst wusste vor dem Herbst 1983 von Bonn, den Studentencorps und was ihn dort erwarten könnte, kaum etwas.

Zunächst muss man verstehen, warum Patrik überhaupt in Deutschland studieren wollte. Er war schliesslich zu 75% Schwede, in Belgien aufgewachsen und hatte seine letzten Schuljahre und sein Abitur an einer amerikanischen Schule abgeschlossen. Aber seine Muttersprache war Deutsch, er war 8 oder 9 Jahre in einer deutschen Schule gewesen und fasziniert von deutscher Geschichte. Er wollte in Europa an einer traditionsreichen Universität studieren und da stand ihm Deutschland damals kulturell am nächsten.

Im Frühling 1983, kurz vor unserem Abitur, entschieden wir uns gemeinsam in Bonn zu studieren. Bonn deshalb weil wir nicht zu weit weg von Brüssel Jura (Patrik) und Volkswirtschaft (ich) studieren wollten. Da bot sich Bonn, als traditionelle und für beide Fächer angesehene Universitätsstadt, an. Alternativen wären Köln (keine Universitätsstadt) und Aachen (für Ingenieure) gewesen.

So kamen wir im Herbst 1983 in Bonn an (es war die Zeit der grossen Friedensdemonstrationen gegen die amerikanischen Cruise Missiles und Pershings) und mieteten dort zusammen eine 2-Zimmer Wohnung in Bonn-Kessenich, nicht weit von den Haribo-Werken entfernt (wir konnten die Gummibärchen riechen). Unsere Strasse, die Burbacherstrasse, ging in der Tat in die Hans-Riegel-Strasse, benannt nach dem Gründer von Haribo (Abkürzung für Hans Riegel Bonn), über. Zum Juridicum (wo sowohl die Vorlesungen für Jura und VWL stattfanden) hatten wir es 10 Minuten mit dem Fahrrad.

Schon bald wurden Patrik und ich von verschiedenen Studentencorps beworben und wir schlossen einen Pakt, dass wir keinem Corps beitreten würden. Oft machten wir die Tür zu unserer Wohnung nicht auf und versteckten uns um den Veranstaltungen der Corps zu entgehen. Dieser Pakt hielt kaum 6 Monate, denn Patrik war von der Geschichte, der Tradition und der Aktivitäten (Fechten, Kneipe, …) der Studentencorps fasziniert. Im März 1984 trat er zum Sommersemester dem Corps Hansea bei und zog in das Corpshaus ein. Es war das Ende unserer WG, ich war bei seinem Einführungsvortrag zum Thema „Stierkampf in Spanien“ und am Anfang noch bei vielen Veranstaltungen auf dem Corpshaus. Wir sahen uns auch auf verschiedenen Festen in Bonn, aber ansonsten liess ihn die intensive Zeit im Corps nur noch wenig Zeit für andere Dinge ….

Die Zeit in Bonn und im Corps haben Patrik sehr geprägt und seine Bindung zu Deutschland verstärkt. Er hat in Bonn viele gute Freunde gewonnen mit denen er bis zuletzt sehr verbunden war. Er hat im Corps Zusammenhalt und Zugehörigkeit gefunden und natürlich viel Spass gehabt !

Was er aber genau dort erlebt hat, lass ich seine Corpsbrüder und Bonner Freunde berichten …..